Bevor der Krähenjäger sein Haus verlässt um ins Revier zur Krähenjagd zu fahren, schaut er aus dem Fenster und erkundigt sich nach dem Wetter. Regnet es bereits, ist seine Vorfreude auf die Jagd meistens etwas getrübt. Jedoch hat jede Witterung Vorteile und eben auch Nachteile.
Viele Faktoren sind entscheidend, damit die Krähenjagd erfolgreich wird. Hierbei spielt auch das Wetter seine Rolle. Solange sich keine Tornados oder Wasserfluten ankündigen, steht einer Bejagung der rabenartigen Vögel nichts im Wege. Tiere sind fast ungeschützt den Naturgewalten ausgeliefert. Kein Wunder also, dass sie einen besonderen Sinn für das Wetter haben. Das Verhalten ändert sich je nach Wetterlage, was sich der Jäger bewusst sein muss. Die Flexibilität beim Jagen ist daher gefragt.
Mit der Dämmerung wachen die Krähen langsam auf. Nach der Morgenpflege fliegt die Krähe auf die Felder zum Äsen. Daher ist es so wichtig, dass zu dieser Zeit der Tarnschirm und Lockbild längst aufgebaut sind. Bei sonnigem Wetter ist eigentlich nur eines zu beachten: Der Schirm und das Lockbild sollte nicht so angelegt sein, dass man gegen die Sonne schiessen muss. Ansonsten hilft eine Sonnenbrille um das Blenden einzudämmen. Im Sommer hat man jedoch oft das Problem, dass es nach dem Sonnenaufgang warm bzw. heiß wird. Die Hitze führt dazu, dass die Krähen ihre Aktivität reduzieren und somit der Anflug schnell ausbleibt.
Regen bei der Krähenjagd wäre grundsätzlich super! Der beste Anflug hat man bei leichter Nieselregen oder wenn der Regenfall ab und an eine Pause einlegt. Die Krähen kommen zielstrebiger ins Lockbild und das weniger grelle Licht lässt die Lockkrähen und den Tarnschirm und unsere Tarnung weniger unecht aussehen. Jedoch dauert die Zeit der Dämmerung länger.
Der Regen bringt aber auch seine Nachteile mit. Die ganze Ausrüstung ist nass und die Gefahr besteht, dass die Lockkrähen und Tarnnetz Schimmelbefall kriegen. Daher sind sie nach der Nutzung zwingend trocken zu lagern.
Thema Wind und Windrichtung bei der Krähenjagd! Wir haben festgestellt, dass öfters in den Sozialen Medien gepostet wird, dass Krähen nur bzw. lieber gegen den Wind anstreichen. Das ist schlicht: FALSCH und darf deshalb nicht unwidersprochen stehenbleiben!
Krähen sind keine Tauben, Gänse oder Enten, die nur gegen den Wind und zwar geradlinig anfliegen können!
Krähen sind im Vergleich dazu wahre Flugkünstler. Sie fliegen das Lockbild auch mit Rückenwind an und stellen kurz vor dem Einfliegen ins Lockbild ihre Flügel auf. Eine kurze Zeit lang hat man den Eindruck, sie stehen still in der Luft.
Der Wind hat bei der Krähenjagd nur bei zwei Sachen einen Einfluss:
ANSONSTEN IST DIE WINDRICHTUNG VÖLLIG EGAL! Jedenfalls nichts, dem man bei der Standortwahl Bedeutung zumessen muss!
Der Winter und Schnee haben seinen Reiz, aber nicht bei der Krähenjagd. Beim Schneefall wird sich der Schnee aber auf den Lockkrähen niederlegen, was zum Abbruch des Anfluges führt. Ist trotzdem eine Krähenjagd von Nöten, empfehlen wir das Lockbild bei Schneefall auf wenige Lockkrähen zu reduzieren, so dass diese gelegentlich schnellstmöglich gereinigt werden können.
Ein Vorteil vom liegendem Schnee (ohne Schneefall) ist, dass das Lockbild von weitem zu sehen ist und die Krähen nehmen das Lockbild sehr gut wahr. Eine Möglichkeit die Lockwirkung zu erhöhen ist, Luder auszusetzen.
Auch hier gilt wie beim Regen: Nach dem Einsatz sind die Lockkrähen zu trocknen. Der Schimmelbefall ist vorprogrammiert.
Eisige Nächte bringen ihre Probleme mit sich. Die Lockkrähen erhalten bei Frost, insbesondere Bodenfrost, eine glänzende Oberfläche. Dies schreckt die Krähen ab und der Anflug bleibt aus. Die Lockkrähen können zwar am Abend vorher ins Auto gelegt werden, jedoch werden sie mit großer Wahrscheinlichkeit trotzdem Reif ansetzen. Im Weiteren ist zu empfehlen, das der Rücken der Lockkrähen Richtung osten schauen. So wird die grösste Fläche der Lockkrähe als erstes von der Sonne erfasst und der Frost / Reif taut auf.
Auf den ersten Blick bringt diesiges Wetter einen Vorteil bei der Krähenjagd: Die Krähen sehen die Bewegungen der Krähenjäger, apportierenden Hunden etc. nicht. Wer jedoch die Tarnung beachtet, braucht diesen Vorteil nicht. Im Konkreten hat der Nebel bei der Lockjagd auf Krähen aber seine Nachteile. Wir reden nicht von Hochnebel! Wir sind überzeugt, dass es Reviere gibt, wo es Ausnahmen gibt. Wie bei vielem auf dieser Welt. Aber die graue Suppe bringt die Krähen nicht zum Schirm und ans Lockbild. Warum auch? Wer nichts sieht, fliegt blind in der Gegend herum. Das wird mit Sicherheit von einigen Krähen gemacht, aber die Erfahrung zeigt, dass dicker Nebel, keinen Anflug bringt. Er hat sogar erhebliche Nachteile. Die Lockkrähen werden nass und begingen zu glänzen. Wenn die Krähen nichts sehen, werden die Jäger auch den Anflug nicht sehen. So schnell wie sie anflogen, drehen sie auch ab und verschwinden im Nebel. Aufgrund dessen raten wir von Nebel der sich über den ganzen Tag hinweg ziehen kann, ab. Hierbei ist aber eben wichtig, dass es nicht ein Hochnebel ist, sondern eben Bodennebel. Wenn er sich in den Morgenstunden absetzt, steht einer Jagd nichts im Wege.
Das Wichtigste zum Nebel: Sicherheit geht immer vor! Wer nicht weiss, was sich in der Umgebung befindet, schießt auf gut Glück! Also Finger lang bei schlechter Sicht!!!
Jede Witterung hat seine Vor- und Nachteile. Viele Faktoren entscheiden über eine erfolgreiche Krähenjagd. So auch das Wetter. Ob die Jagd aber perfekt wird, hängt von verschiedenen Komponenten ab und nicht alleine vom Wetter.