Wächterlockbild - Das Dritte Lockbild für Krähen

Auf unseren Höhenzügen im Revier stehen bei uns viele Nussbäume, die immer gerne als Zwischenstopp auf der Flugroute nach sonst wohin (in den Nachbarrevieren) genutzt werden. Da später Herbst war, waren die Blätter schon runter. Also top geeignet für mein Wächterlockbild.

• Was sind Wächterkrähen?

Für meinen Schirm habe ich mir eine Hecke ausgesucht, deren Hohlräume ich beziehen wollte. Auch dafür half mir die "blattlose Zeit". Also habe ich mir einen Heckenplatz eingerichtet, von  dem ich nach oben und Richtung Wächterbaum gut schiessen konnte, selbst aber fast unsichtbar war. Dazu brauchte ich nicht mehr als eine Gartenschere und die lange Astsäge.

Da Hecken ja bekanntlich gut Deckung bieten, habe ich recht wenig Material gebraucht. Lediglich an der Seite und nach hinten habe ich die Tarnnetze etwas höher gezogen, weil ich dort eben (noch?) keine Augen habe... Nach vorne reichte ein bisschen Tarngardine und entsprechende Botanik vom Freischneiden. Alles was mich von vorne sehen konnte war damit zwangsläufig in Schussentfernung.

MERKE: Netze mit Netzrückseite wie z.B. BW Netze (oder wie in meinem Fall billiges Chinanetz) mögen zwar mal farblich gut passen, aber ALLES hängt sich da rein! Mein JVS Ghillienetz hat eine glatte Rückseite, und was sich vorne  reinhängt, trägt wenigstens zur Tarnung bei. 

• Übersicht der Tarnnetze

Nach der Vorbereitung am Vorabend, war am Morgen noch das Lockbild im Baum vor mir zu platzieren. Dabei leisten die Kabelkanaltunnel auf die unsere Lockkrähen gesteckt werden und die GFK Stangen beste Dienste.

Diesmal wollte ich mal etwas mehr Präsenz zeigen und zum Einfallen einladen, daher hatte ich fünf Wächterkrähen im Baum und zwei (Sichtbarkeit) über die Wipfel hinaus platziert. Dabei habe ich darauf geachtet, dass diese in jede Richtung Silhouette zeigen.

• Wie platziere ich die Wächterkrähen am besten?

Wie üblich war ich sehr früh fertig und konnte in Ruhe den Kaffee austrinken, bevor der erste Anflug kam. Da sich die erste Rabenkrähe direkt neben den Wächter setzte, war der Schuss nicht wirklich anspruchsvoll. Meine treue Jagdbegleiterin apportierte sie unverzüglich währenddessen ich bereits die zweite Krähe erlegen konnte. Die anfliegenden Krähen fielen in den Baum ein oder umkreisten diesen gemütlich, was zwar zu einer sehr guten Ausbeute führte, für meine Benelli SBE3 aber fast schon beleidigend war... Mehr als zwei Schuss in Folge waren nicht nötig.

• Benelli Super black eagle 3 SBE3

Den bekannten Saatkrähen und Dohlenschwarm hätte ich auch nicht beschossen, wenn es Rabenkrähen gewesen wären. Das waren einfach zu viele.

Am Ende lagen 10 Krähen auf der Strecke. Keine riesige Ausbeute, aber ohne Frassplatz wäre es auch mit freundlichem Lockbild nicht mehr gewesen. Ich war daher recht zufrieden. 

Autor: Ulli Zinnecker

Jagdhund: Labrador Retriever