Der "Nordische Krähenfang" ist eine jagdliche Einrichtungen, die auf den ersten Blick wie eine Vogelvoliere aussieht. Er wird oft auch als "Norwegischer Krähenfang" bezeichnet. Auf der Oberseite dieser Fallenkonstruktion hat es eine Öffnung bzw. mehrere Eingänge. Die Rabenkrähen, Elstern, Tauben und ab und an auch Eichelhäher gelangen durch die jeweilige Öffnung in das Innere des Käfigs und werden gefangen. Die Falle funktioniert wie eine Fischreuse. Die gefangenen Tiere gelangen bei den meisten Krähenfallen durch die Leiter in die Voliere, jedoch nicht mehr raus. "Leiter" nennt man die Einflugöffnung im Dach, weil sie wie eine liegende Leiter aussieht. Ebenfalls zum Fangen von Krähen werden Krähenfallen mit Wippen verwendet (Bild). Hier liegt der Köder auf einer Wippe. Beim Betreten dieser Wippe, wird ein Mechanismus ausgelöst, der den Eingang der Fall verschliesst.
Die Nutzung in Deutschland ist illegal!
Die Nutzung eines "Nordischen Krähenfanges" ist in Deutschland verboten! Dies ist ein wichtiger Hinweis vorweg. Wer eine solche Falle illegal stellt, riskiert nicht nur seinen Jagdschein und empfindliche Strafen, sondern schadet auch massiv dem Ansehen der Jagd. Diese Abhandlung dient daher nur der Information historischer Jagdmethoden und der Vollständigkeit, keinesfalls der Anleitung und zur Anstiftung regional illegaler Fangmethoden. Die Falle stammt aus einer Zeit, als in Deutschland noch der Fang von Singvögeln mit Leimruten, Stellnetzen und Rosshaarschlingen sowie der Fang von Enten in Entenkojen üblich war. Damals schreckte man auch nicht vor einem Gifteinsatz gegen Raubwild und Raubzeug wie Krähen zurück. Mit der Falle wurden in den skandinavischen aber auch baltischen Ländern, die zur Zugzeit aus noch kälteren Regionen stammenden Aaskrähen (am Häufigsten), Nebelkrähen und auch Saatkrähen, ohne teures Pulver und Blei zu verschiessen, gefangen. Dies geschah zum einen aus den selben Gründen die heute die Jagd auf Krähen erforderlich macht, zum anderen und hauptsächlich sogar weil die Saatkrähe als "Waldtaube" verkauft und gegessen wurde. Viele Jäger sind von dieser Fallenart überzeugt.
Die jagdliche Nutzung in Österreich ist erlaubt!
Die Krähenfalle ist eine selektive jagdliche Fangeinrichtung und wird dementsprechend unter der EU-Richtlinie 79 / 409 / EWG geführt. Die jagdliche Nutzung ist in Österreich erlaubt. Beim jagdlichen Einsatz sind aber einige Sachen zu beachten. Beim Fangen und vor dem Erlegen, muss man aber eine Selektion der gefangenen Vögel vornehmen können. Dies garantiert, dass wir lediglich Elstern, Rabenkrähen oder weitere jagdbare Vogelarten fangen. Sollten sich Greifvögel in die Krähenfalle verirren, kann der Jäger sie jederzeit unverletzt freilassen. In der Falle dürfen sich keine lebenden Lockvögel befinden. Diese erfolgt durch die Bauweise und Größe der Einflugöffnung anderseits durch den Menschen. Die Endselektion erfolgt durch den Menschen. Ein "Nordischer Krähenfang ist in Österreich mit einer Ausnahmegenehmigungen von Bezirksverwaltungsbehörden erlaubt.
Gesetzliche Bestimmungen für die Schweiz!
Gestützt auf Art. 12 Abs. 1 und 2 des Bundesgesetzes über die Jagd den Schutz wild lebender Säugetiere und Vögel vom 20. Juni 1986, § 37 des Gesetzes über Jagd und Vogelschutz vom 12. Mai 1929 und den jeweiligen kantonalen Jagdverordnungen, kann die zuständige Jagdbehörde Bewilligungen zur Nutzung von Krähenkastenfallen erteilen. Der jagdliche Einsatz ist somit nicht verboten. Die Bewilligungen kann mit Auflagen versehen sein:
- Die Falle muss zur Entnahme der gefangenen Vögel täglich nach Einbruch der Dämmerung kontrolliert werden
- Das Erlegen von jedem einzelnen jagdbaren Vogel muss den gesetzlichen Vorschriften entsprechen
- Wasser für die Vögel im Käfig ist Pflicht
- Ein nicht jagdbarer Vogel ist unverzüglich und ausnahmslos unversehrt in die Freiheit zu entlassen
- Es ist nicht erlaubt, eine lebende Krähe als Lockvögel zu verwenden
- Es ist ein Betreuer und Betreiber der Falle zu bestimmen
- etc..
Jagd mit der Falle in Ungarn
In Ungarn kommt die Krähenfalle recht oft zum Einsatz. Es gibt keine bestimmten Auflagen zum Nutzen des Krähenfanges. Wie üblich braucht es einen Jagdschein und die Jagderlaubnis des Revierpächters. Sie darf wie die normale Krähenjagd nur während der Jagdzeit zur Anwendung kommen.
Krähenfallen in Ungarn
Nordischer Krähenfang und seine Konstruktionshinweise
Die Konstruktionsweise einer Krähenfalle hat keine strickte Vorgabe. Die meisten Baupläne des Nordischen Krähenfanges sind aber im Grundsatz gleich. Für den Bau brauchen wir Doppellatten (nicht verleimt) mit Breiten von 55mm x 55mm und einem Volierendraht oder Maschendrahtzaun. Verwenden sie unbedingt rostfreien Stahl. In der Praxis hat sich schwarzer Volierendraht bewährt. Dieser glänzt nicht in der Sonne und der Kontrast ermöglicht es der Krähe oder Elster, die Konturen der Lockkrähen oder Futters besser wahrzunehmen. Hier ist wichtig, dass die Maschenweite von 40 mm nicht überschritten wird. Die Grundfläche der Voliere beträgt rund 3 Meter x 2 Meter. Die Höhe sollte ebenso rund 2 Meter sein. Auf dem Dach ist eine Öffnung von rund 30 cm x 30 cm anzubringen.
Bauanleitung für die Krähenfalle
Um den Eingang sind rund 40 cm lange und an den Enden abgerundete Drahtstäbe zu befestigen, die zentriert zusammen laufen. Die Verengung erfolgt zum einem Durchmesser von rund 16 cm. Im Inneren der Falle bringt man auf jeder Seite und in der Höhe eine Sitzstange an. Diese sollte auf rund 120 cm ab Boden angebracht werden. Sobald die Falle am richtigen Ort im Revier steht, ist sie mit natürlichem Material zu Tarnen. Dies soll verhindern, dass sie nicht jeder Spaziergänger auf Anhieb sieht. Beim Bau einer Krähenfalle ist auch zu beachten, dass Zum Entleeren eine Eingangstüre einzubauen ist.
- Ein zu grosse Dachöffnung (Käfigeingang) birgt die Gefahr, dass Greifvögel in die Voliere fliegen
- Die nach innen gebogenen Nägel oder Drähte braucht es nur dann, wenn ein flaches Dach gebaut wird. Denn da besteht die Gefahr, dass die Krähen sich am Draht des Deckels festhalten und durch den Eingang nach aussen krabbeln. Hat man die bekannte Form mit zwei Spitzen und den Eingang an der tiefsten Stelle zwischen den beiden Spitzen, gibt es dieses Problem nicht. Ausser am Rand, wo sie sich an den Seitenwänden festhalten können, weswegen unmittelbar an diesen keine Einlassöffnung sein darf.
Standortwahl
Der Standort im Revier ist wichtig für die Bejagung. Bewährt haben sich für die Krähenvögel relativ frei einsehbare Orte, mit Bäumen und Hecken. Hierbei sollten wir auch die Flugrouten kennen, was den Erfolg massiv beeinflussen kann. Ebenso ist zu beachten, dass wir die Krähenkastenfalle an einem Ort platzieren, der für Fussgänger nicht einsehbar ist. Eine Möglichkeit zur Minimierung möglicher Vandalen, ist das Aufstellung des Nordischen Krähenfanges in einem umfriedeten - sprich umzäunten - Bereich.
Luder oder Lockattrappen?
Welche Köder und Futtermittel wir in der Falle anbringen, geschieht nach den jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen. Besockte Lockkrähen erzielen auch hier die nötige Lockwirkung.
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Julian Wagner (Donnerstag, 09 November 2023 00:38)
Grüß Gott, Gibt es eine Bau anleitung zum ausdrucken?Lg Julian
Admin Kraehenjagd.eu (Sonntag, 19 November 2023 09:07)
Weidmannsheil. Nein von uns nicht. Aber im Internet findet man eine Anleitung.