Lockbild Krähen und Tauben ☝ Anzahl der Lockkrähen ☝ Aufbau und Anordnung ☝
Bei der Lockjagd auf Gänse, Tauben und Krähen setzen wir ein Lockbild ein. Bei der Krähenjagd kann man mit dem freundlichen und feindlichen Lockbild jagen. Wir erklären Dir den Unterschied der jeweiligen Lockbilder.
Themen auf dieser Seite:
Anordnung, Aufbau und Anzahl Lockkrähen für das freundliche Lockbild.
Ein Freundliches bedeutet Frassplatz. Solche werden von den umherfliegenden Rabenkrähen mehrmals täglich in verschiedenen Varianten gesehen. Das Feindliche mit dem Uhu oder Fuchs, simuliert Gefahr und erzeugt massiven Stress bei den Rabenvögeln. Während die Rabenkrähe in das freundliche Bild vertraut einfliegt, ist der Schuss für den Jäger am feindlichen Lockbild sehr herausfordernd. Alleine deswegen ist die Jagd mit dem Auf niemals annähernd so erfolgreich (im Schnitt)!
Damit wir eine wirksame Lockwirkung erzielen, benötigen wir beflockte Krähenattrappen. Sind diese nach einigen Einsätzen beschädigt, kann man Attrappen besocken. Dadurch kann man Geld sparen, ohne an Qualität zu verlieren. Zusätzlich braucht man für den Tarnstand (Blind) eine Tarngardine, Tarnnetze und Tarnnetzstangen (hide poles). Für die Wächterkrähen sollte man vernünftige Wächterstangen haben. Als Wächter kann man normale Lockkrähen verwenden – oder Speziallockkrähen. Der Rest (Tarnkleidung, Flinte, Munition etc.) hat der Jäger von seiner normalen Ausrüstung.
Eine richtig, mit schwarzen Baumwohlsocken bezogene Lockkrähe sieht einer echten Rabenkrähe täuschend echt! Wenn ich damit rechne, mit Tau oder Frost kämpfen zu müssen, tendiere ich dazu, weniger beflockte Lockkrähen einzusetzen.
Um die Krähenbejagung erfolgreich gestalten zu können, muss sich der Jäger seriöse vorbereiten. Die Jagd sollte sich am besten zwischen einem Schlafplatz und einer besonders attraktiven Futterstelle befinden. Aufgrund dessen sollten die Hauptflugrouten bekannt sein. Besonders interessant sind abgeerntete Getreidefelder, frisch gemähte Wiesen, umgebrochene Ackerflächen, Biogasanlagen oder Komposthaufen.
Wie oft man die Lockjagd am selben Ort Krähen jagen sollte und in welchem Zeitraum, kann nicht pauschal beantwortet werden. Man sollte jedoch bedenken, dass die rabenartigen Vögel und ihre Artgenossen sehr schnell dazulernen. Wir jagen oft und in kurzen Abständen (eine - bis zwei Wochen) an derselben Örtlichkeit. Hierbei sollte man aber auch leichte Änderungen anbringen und die Abwechslung beachten. Die Grundregel ist hier wie folgt:
Der Standort des freundliches Lockbildes sollten wir behutsam wählen. Hohe Bäume und Stromleitungen eignen sich in den seltensten Fällen. Krähen nutzen jede Möglichkeit um sich schlau zu machen. Dabei setzen sie sich an einen Ort, bei dem sie alles überblicken können. Die Wächter warnen ihre Artgenossen oder sehen dabei zu, wie einfallende Krähen beschossen und erlegt werden. Diese Stelle und ähnlich aufgebaute Lockbilder meiden die Rabenvögel in der Zukunft. Auch an den Waldränder besteht die grosse Gefahr von Greifvögeln. Insbesondere der Habicht ist hier auf Beutezeug, was den Krähen bewusst ist.
Die Krähen verlassen Morgens ihre Schlafbäume und ziehen über die Flugrouten zu den Fraßplätzen. Es ist daher ein großer Vorteil zu wissen, wo diese sind.
Wenn die Krähen die Schlafbäume verlassen haben, verwenden sie meistens die selben Flugrouten. Diese muss der Jäger am Morgen beobachten und nicht am Abend wenn die Vögel wieder zurück zu den Schlafbäumen sind. Wir jagen schließlich auch am Morgen und nicht in den Abendstunden.
Sammelplätze werden meist Abends von den Krähen angeflogen. Die Krähen kommen von den Fraßplätzen zusammen und steuern von dort Richtung Schlafplatz. Manchmal ist auch morgens zu beobachten, daß die Krähen aus verschiedenen Richtungen kommend, einen Platz ansteuern um von dort getrennte Wege zu ziehen. Solche relativ festen Plätze zu kennen, schadet nie, denn dort kann man die Suche nach einer “verlorenen” Flugroute leicht wieder aufnehmen.
Diese zu kennen, ist einer der Schlüssel zum Jagderfolg! Wenn wir wissen, wo die schwarzen Gesellen von Haus aus zum Fressen hin wollen, müssen diese nicht erst groß überzeugt werden, den Platz anzufliegen. In Bayern ist das “a gmahde Wies’”...
Wenn die anderen Voraussetzungen wie Lockbild / Schirmbau (das Locken am guten Frassplatz ist beinahe zweitrangig) und nicht zuletzt Schiessleistung, stimmen, haben wir eine Chance auf einen hervorragenden Jagdtag. Dies klingt leider einfacher als es ist. Denn die Fraßplätze wechseln oft. Die frisch gemähte Wiese, der frisch bearbeitete Acker von heute kann morgen schon durch einen anderen Fraßplatz ersetzt worden sein. Vor allem im Sommer wo immer irgendwo gearbeitet wird, kann das sehr schnell gehen. Das macht die Entscheidung - wo baue ich meinen Schirm auf- nicht leichter. Je besser man sein Revier kennt und je besser man beobachtet, desto größer die Chance auf Erfolg. Ausnahmen sind Plätze, die immer angeflogen werden. Diese erleichtern uns die Entscheidung nach dem Platz für den Schirm ungemein. Oft werden diese als Knallerfraßplätze bezeichnet. Das kann eine Müllkippe sein, ein Feld auf dem ein Gemüsebauer seine Gemüsereste zum düngen ablädt usw. Wer einen Knallerfraßplatz im Revier hat, kennt diese Stellen und hat meist leichtes jagen im Vergleich zu den “Normalrevieren”.
Das freundliche Lockbildes bei der Krähenjagd entsteht immer an einer Stelle, bei der man einen Fraßplatz für Krähen vortäuscht. Das Signal muss sein: „HIER gibt’s was zu beißen, und für Dich ist auch noch Platz!“.
Wie stehen die Attrappen im Krähenlockbild? Manche stehen aufrecht, manche fressend. Mit Blick in alle Richtungen. Wir haben einzelne stehende Krähen, manche stehen in engeren Grüppchen beieinander. Im Dreieck aufstellen, welches an einen Krähenmagneten erinnern könnte, verbietet die Angst vor Wiedererkennung. Denn wer kann schon immer ausschließen, dass beim Nachbarn niemand mit dem Krähenmagneten / Krähenkarussell der Jagd nachgeht? Wo gibt es in der Natur schon gleichschenklige Dreiecke? Ich stelle gerne die äußeren Krähen aufrecht mit Blick nach außen. Wenn im Zweifel: Einfach mal Krähen in der Natur beobachten, wie und wo die Krähen sitzen. Und wo welche anderen Vögel mit dabeistehen (Confidence Decoys).
Die Anordnung der Locktauben unterscheiden sich erheblich von der Taubenjagd zu den Vogelattrappen bei der Krähenjagd. Die Locktauben stellen wir in einer U - Form auf. Der Wind kommt dabei aus unserem Rücken. Die Taube gehört zu jenem Wild, dass gegen den Wind anfliegt. Dies ist ein grosser Unterschied zu den Rabenkrähen. Zwischen den Locktauben gibt es ein deutlich sichtbare Landezone.
Ein effektives Lockbild besteht nichtt durch eine große Anzahl Lockvögeln. Die Qualität der Anordnung, Anzahl der beflockten Lockkrähen und Standort entscheiden darüber, ob die Krähenjagd erfolgreich sind wird. Ein Lockbild aufzubauen mit extrem viel Attrappen erscheint uns fraglich. Die erhoffte Lockwirkung wird nicht nur über Vogelattrappen, sondern eben auch über gut sichtbare Wächterkrähen erzielt. Daher ist die Anzahl der Lockvögel nicht unbedingt entscheidend.
Die Krähenattrappen müssen sauber und unbeschädigt sein. Wenn der hochpassionierte Jagdhund beim Verlassen vom Schirm die beflockten oder besockten Lockkrähen umwirft, muss der Jäger sie unverzüglich wieder aufstellen. Dreck, Tau und Schneckenschleimspuren sind genauso schlecht wie glitzernder Frost im Winter. Tau lässt sich etwas vermeiden, indem man die Säcke mit die Lockkrähen über Nacht im Freien stehen lässt. Wenn man im Winter die Krähenattrappen mit dem Rücken zur aufgehenden Sonne aufbaut, muss man oft nicht so viele nach bearbeiten. Der Aufbau der Krähen sollte aber natürlich wirken! Behandeln Sie die Lockvögel wie Ihre Flinte! Sie brauchen die nötige Pflege!
Aber wie schaffe ich es ein wirksames Krähenlockbild zu erstellen? Das wäre gar nicht so schwer, wenn wir die Krähen nur anlocken wollten. Denn festgefahrene Regeln gibt es bei der Lockjagd auf Krähen im Grunde nicht. Ist in der Natur etwas zu fressen zu finden, dann verteilen sich dort die Krähen. Dies ist bei den Wildtauben auch nicht anders. Aber wir wollen die Krähen an einen eingegrenzten Platz bekommen – dorthin, wo man sie auch erlegen kann. Die Lockkrähen sollten also für die Krähenjagd so nahe sein, dass anstreichende Krähen schnell erlegt werden können. Aber sie müssen weit genug weg sein, dass sie die Aufmerksamkeit nicht auf uns lenken. Die Krähen sollten für den Rechtsschützen eher links stehen, weil das Schwingen mit der Flinte von rechts nach links leichter ist, als von links nach rechts. Für Linksschützen umgekehrt.
Ich versuche bei der nächsten Lockkrähe einen Mindestabstand von ca. 12 Schritten zur nächsten Deckung einzuhalten (Angst vor Fressfeinden). Die weiteste Krähe steht maximal 30 Schritte entfernt – wenn die anfliegenden Krähen über der weitesten Krähe sind, sind sie in Reichweite für einen waidgerechten Schuss. Aber warum ist das so?
Das Lockbild zur Krähenjagd sowie der Tarnschirm, Tarnung und die Wächterkrähe müssen wir bei absoluter Dunkelheit aufbauen. Die garantiert, dass keine Krähe den Aufbau beobachtet und uns mit der Jagd in Verbindung setzt. Eine solche Gefahr müssen wir unbedingt vermeiden, um erfolgreich zu sein. Beim ersten Büchsenlicht sollte man nach dem Aufbau alle Taschen verstaut, das Auto weit genug geparkt, die Tarnung angelegt und die Flinte fertig geladen im Schirm sitzend in der Hand haben. Lieber 20 Minuten (Kaffeetrinkend/rauchend/ philosophierend?) im Schirm warten, als beim Aufbau überrascht zu werden. Das resultiert sonst in verbrannter Erde, bzw. in einer schlaugemachten Krähenpopulation. Wer erst bei Tageslicht aufbaut, verpasst zudem den ersten und häufig besten Anflug hungriger Krähen in der Dämmerung.
Wichtig zu wissen ist, dass Krähen äußerst lernfähig sind. Autos, Kleidung und Gesichter können ohne Probleme zugeordnet werden. Auf Grund dessen ist der frühe Aufbau der Jagdeinrichtung von hoher Wichtigkeit.
Der Aufbau vom Tarnschirm und des Lockbildes benötigen viel Zeit. Einige Krähenjäger bauen daher bereits am Vorabend vor der Jagd den Tarnschirm auf. Damit die schlauen Vögel nichts erahnen können, ist es wichtig, dies auch bei absoluter Dunkelheit zu machen. Nebst dem Erkennen durch die Rabenvögel gibt es weitere Gefahren: Vandalismus oder Diebstahl!
Wie ist das beste Wetter für die Krähenjagd? Dies kann je nach Region unterschiedlich sein. Ein bedeckter Himmel und diesiges Wetter sind oft besser als Sonnenschein und Nebel. Man muss also sein Revier kennen und herausfinden, welches Wetter wirklich ideal ist. Fliegen die Rabenkrähen gegen den Wind ein? Nein! Der Wind muss für die Jagd nicht beachtet werden!
Richard Wagner sagte einst: "Die Musik ist die Sprache der Leidenschaft". Dies gilt auch für die Lockruf der Krähe. Durch den richtigen Lockruf und Bejagung kann der Krähenjäger die Strecke erhöhen. Der richtige Einsatz mit dem Krähenlocker bringt eine höhere Lockwirkung vom Lockbildes!
ADMIN @Armin (Dienstag, 08 November 2022 15:47)
Schau mal hier Armin. Hier sind die Confidence Decoys erläutert....
https://www.kraehenjagd.eu/graureiher-kraehenjagd/
Armin (Dienstag, 08 November 2022 11:09)
Hallo!
Immer wieder hört und liest man das Lockelstern am Rand hilfreich sein können.
Im Netz konnte ich nichts konkretes dazu finden.
Beobachtet hatte ich Elstern in der Nähe von Krähen bisher nur gelegentlich.
Admin Krähenjagd (Dienstag, 28 Juni 2022 07:50)
Das Ludern und Kirren der Rabenvögel hat seine Vorteile, wie auch seine Nachteile. Oft wird gefragt ob es nicht besser sei, vor der Jagd eine Rehdecke oder Aufbruch auszubringen. Grundsätzlich ist es so, dass sich Wild am Luder fast immer streitet, rauft und in Bewegung ist. Das lässt sich mit dem einzelnen Lockvogel schlecht nachahmen. Aber, insbesondere wenn Eis und Schnee die Nahrungssuche der Vögel erschwert, ist es so, dass der Jäger die Krähen an eine bestimmte Stelle im Revier gewöhnen kann, an der sie idealerweise auch am Jagdtag vorbeischauen. Hier steht noch mehr dazu:
=> https://www.kraehenjagd.eu/luder-und-kirren-auf-kraehen/
Philipp Sand (Montag, 27 Juni 2022 07:57)
Hallo,
kann es Mehrerfolg bringen, wenn man ein totes Kaninchen ect. mit ins Lockbild legt ?
glg
Admin Krähenjagd (Freitag, 17 Juni 2022 14:47)
=> Jan-Derk Gerold
Die Nilgänse stehen hervorragend auf ein Krähenlockbild zu. Ich würde die Gänse als in kleineren Gruppen, unmittelbar am Lockbildrand, aufstellen.
Jan-Derk Gerold (Freitag, 17 Juni 2022 11:11)
Hallo,
ich würde gerne dieses Jahr bei der Krähenjagd, die Nilgänse mitbejagen. Dafür habe ich mir jetzt extra Nilgans Decoys gekauft. Kann ich diese mit ins normale Lockbild integrieren oder besser etwas außerhalb ?
Vielen Dank schon mal !
Waidmannsheil
PS: Die Seite ist einfach super �!
Admin Krähenjagd (Dienstag, 08 März 2022 15:47)
Hallo Beno. Warum man die Krähen bejagt, kann man hier durchlesen
=> https://www.kraehenjagd.eu/warum-jagt-man-kraehen-und-elstern/
Der "Auf" ist der Uhu.
beno (Dienstag, 08 März 2022 15:07)
hallo
weshalb jagt man sie ? kann man sie essen ?
und was bedeutet "Auf" im Satz "Alleine deswegen ist die Jagd mit dem Auf niemals annähernd so erfolgreich" ???
danke