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Krähen und ihre Lernfähigkeit - Was bedeutet dies für die Jagd?

Der Mensch besitzt die bemerkenswerte Fähigkeit, über sichtbare Ereignisse hinauszudenken und auf verborgene Ursachen zu schließen. Diese Fähigkeit, die sogenannte kausale Schlussfolgerung, ist grundlegend für Wissenschaft, Religion, das Werkzeuggebrauch und soziale Interaktionen. Bisher glaubte man, dass nur Menschen diese komplexen Denkprozesse beherrschen. Tiere konnten zwar manchmal die Folgen unbeabsichtigter Eingriffe nachvollziehen, doch die Fähigkeit, auf versteckte Ursachen zu schließen, wurde nur beim Menschen nachgewiesen.

Ziel der Studie (1)

Die Forscher wollten herausfinden, ob auch Tiere, speziell die hochintelligenten Neuseeland-Krähen, in der Lage sind, auf versteckte Ursachen zu schließen. Dafür entwickelten sie ein Experiment, das an das sogenannte «Baumwipfel-Problem» erinnert: Wenn man nur die Bewegung eines Gegenstands sieht, aber keine offensichtliche Ursache, könnten Tiere vermuten, dass eine verborgene Ursache dahinter steckt.

Das Experiment:

Die Krähen wurden in einer Voliere mit einem Versteck (einem «Hide») und einem Werkzeug (einem Stock) getestet. Zunächst lernten die Krähen, mit einem Werkzeug Futter aus einer Kiste zu holen. Dann wurde die Situation so modifiziert, dass die Krähen den Ablauf beobachten konnten:

UCA-Bedingung (Unbekannte Ursache):

Ein Mensch betrat das Versteck, stand dort still, bewegte den Stock durch das Loch, verließ aber den Raum, ohne dass ein sichtbarer Grund für die Bewegung des Stocks gegeben war. Die Krähen sahen also nur die Bewegung des Stocks, ohne dass eine sichtbare Ursache vorhanden war.

Der Stock wurde durch einen Faden bewegt, den ein Experimentator zog – so war die Bewegung kontrolliert und gleich in beiden Szenarien.

Was wurde gemessen?

Die Forscher beobachteten, wie vorsichtig die Krähen waren, wenn sie das Werkzeug benutzten, um an das Futter zu gelangen. Sie maßen, wie oft die Krähen das Versteck inspizierten und wie oft sie das Werkzeug abbrachen und das Gebiet verließen, ohne das Futter zu holen.

Ergebnisse:

Das ist eine erstaunliche Fähigkeit, die bisher nur beim Menschen vermutet wurde. Es zeigt, dass komplexe Kognitionen, wie das Erkennen verborgener Ursachen, möglicherweise in der Tierwelt weiter verbreitet sind als bisher angenommen. Solche Fähigkeiten sind in der Natur wahrscheinlich sehr nützlich, etwa um Umweltbewegungen richtig zu interpretieren und auf versteckte Gefahren oder Ressourcen zu schließen.

Die Krähen inspizierten das Versteck deutlich häufiger, wenn sie den Stock bewegungslos sahen (UCA-Bedingung), also ohne eine sichtbare Ursache. Sie waren vorsichtiger und brachen öfter die Werkzeugnutzung ab, wenn sie die unerklärliche Bewegung des Stocks beobachtet hatten. Im Gegensatz dazu zeigten die Krähen weniger Vorsicht, wenn sie sahen, wie ein Mensch den Stock bewegte und das Versteck verließ (HCA-Bedingung). Sie schienen zu «verstehen», dass der Mensch die Ursache für die Bewegung war und dass keine Gefahr bestand, wenn der Mensch weg war.

Interpretation:
Diese Ergebnisse deuten stark darauf hin, dass die Krähen in der Lage sind, auf eine verborgene Ursache zu schließen – also eine Art kausale Schlussfolgerung zu ziehen. Sie «verstehen» also, dass die Bewegung des Stocks durch einen Menschen verursacht wurde, der das Versteck betrat, und dass nach dem Verlassen des Menschen keine weitere Bewegung zu erwarten ist. 

Fazit dieser Studie

Die Studie legt nahe, dass die Fähigkeit, auf versteckte Ursachen zu schließen, bei Krähen vorhanden ist und somit eine wichtige Rolle in ihrer kognitiven Entwicklung spielt. Weitere vergleichende Studien mit anderen Tierarten könnten helfen, die evolutionären Ursprünge dieser Fähigkeit besser zu verstehen und zu klären, welche Umweltfaktoren sie gefördert haben.

Das Ergebnis war eine kleine Sensation: Krähen haben nicht nur ein Verständnis für Zahlen, sondern können die Anzahl ihrer Lautäußerungen bewusst steuern. In Brechts Worten: „Wenn Krähen rufen, machen Sie das gezielt, gewissermaßen mit Absicht und nicht bloß reflexhaft.“ Bereits an der Frequenz des ersten Rufes konnten die Forscherinnen erkennen, wie viele Laute noch folgen würden. Anzeichen dafür, dass die Vögel ihre Äußerungen planen – und die Krähen noch schlauere Geschöpfe sind als ohnehin schon vermutet. „Krähen sind superschlau: Sie können regelbasierte Entscheidungen treffen, sich Gesichter von Menschen einprägen, die sich ihnen gegenüber freundlich oder unfreundlich gezeigt haben, sie können Nahrung für die Zukunft zwischenlagern und leben in komplexen sozialen Strukturen“, sagt Liao.

Gesicherter erkennen - Studie (2) - Die Masken - Mann - Studie

Ein Team um Heather Cornell an der University of Washington fand 2006 durch Experimente mit Masken heraus, dass die Amerikanerkrähen auf dem Campus der Universität in der Lage waren, sich Angreifer zu merken. Sie gaben dieses Wissen auch weiter. Im näheren Umfeld reagieren bereits nach zwei Wochen 60 % der Krähen auf die Maske des Angreifers. In einer darauf folgenden Studie konnte belegt werden, dass dieses Wissen um die Gefahr sogar an die Nachkommenschaft weitergegeben wurde. Die Krähen der nächsten Generation erkannten die ihnen eigentlich unbekannte Maske ebenfalls als Gefahr.[

Was bedeutet dies im Allgemeinen für die Krähenjagd?

Zu Beginn der Jagdzeit seien die Krähen noch unerfahren und daher leicht zu bejagen. Leicht heisst leider für viele, es nicht so genau zu nehmen mit der Tarnung,von Schirm und Schütze. Auch nutzen manche diese Zeit für grossangelegte revierübergreifende Krähenjagden, damit es den Anschein hat, man sei bemüht dem Niederwild und den Landwirten zu helfen….und nebenbei winkt ein geselliges gemeinsames Abschlussfrühstück.

Leider hinkt da die Meinung in der Jägerschaft hinter wissenschaftlich gewonnenen und gesicherten Erkenntnissen hinterher.

Krähen lernen sehr schnell, und vergessen nicht!!! Doch damit nicht genug, sie geben gewonnene Erfahrungen auch weiter an andere Krähen und die nächste Generation.

Man muss immer sein Bestes geben und so Jagen als würde man es mit vielbejagten Krähen zu tun haben, vor allem darf man den Krähen keine Gelegenheit geben dazuzulernen und das Geheimnis des Schirms zu durchschauen.
Wer meint diesbezüglich schlampig sein zu können, erschwert die Jagd nicht nur im Revier, sondern in der ganzen Umgebung.

Wo könnten Fehler bei der Krähenjagd auftreten?

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