Lockjagd auf den Kormoran - Große Beute bei der Jagd mit dem Lockvogel

Der Kormoran (Phalacrocorax carbo) zählt in Deutschland nicht zum jagdbaren Wild. Jedoch verfügen rund 11 Bundesländer über eine Kormoranverordnung. Seit einigen Jahrzehnten kommen sie zahlreich als Wintergäste aus Nordosteuropa zu uns und mittlerweile haben sich auch viele der Koloniebrüter zu ganzjährig heimischen Brutvögeln entwickelt.


Welche Bundesländer haben eine Kormoranverordnung?

Unter den Voraussetzungen des § 45 Absatz 7 Satz 1, des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) können sämtliche Bundesländer im Einzelfall Ausnahmen von den Schutzvorschriften für besonders geschützte Tierarten zulassen. § 45 Absatz 7 Satz 4 BNatSchG ermächtigt die jeweiligen Landesregierungen, Ausnahmen auch allgemein durch Rechtsverordnung zulassen. Von dieser Möglichkeit haben die Bundesländer Brandenburg (BB), Baden-Württemberg (BW), Bayern (BY), Mecklenburg Vorpommern (MV), Niedersachsen (NI), Rheinland-Pfalz (RP), Schleswig-Holstein (SH), Sachsen (SN), Sachsen-Anhalt (ST), Thüringen (TH) und Nordrhein-Westfalen (NRW) in Bezug auf den Kormoran Gebrauch gemacht. In den Ländern Berlin (BE), Bremen (HB), Hamburg (HH), Hessen (HE) und im Saarland (SL) gibt es hingegen keine Kormoranverordnung (Stand April 2021).


Neue Kormoranverordnung in NRW

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Kormoran Verordnung NRW
Das Land NRW hat erneut eine Kormoran-Verordnung erlassen.
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Das Land NRW hat erneut eine Kormoran-Verordnung erlassen. Allerdings sind Beschränkungen verfügt worden. Ziehen Sie daher die Verordnung zur rechtlich korrekten Bejagung bei. 



Was hat der Kormoran mit der Krähenjagd zu tun?

Was hat der Kormoran mit der Krähenjagd zu tun?

Der Kormoran (Phalacrocorax carbo) und die Scharben bilden die Familie der Kormorane. Die Scharben - wie die Krähenscharbe und Zwergscharbe - sind aber eigentlich nur Kormorane mit Federschopf. Die uns bekannte Bezeichnung im Deutschen Sprachraum "Kormoran" leitete man vom lateinischen "corvus marinus ('Meerrabe')" ab. Mit dem Rabe oder Krähe ist der Kormoran jedoch nicht verwandt. Sie gehören mit den Tölpeln und Pelikanen zur Ordnung der Ruderfüßler. Krähen, Elstern, Gänsen lassen sich genauso anlocken, wie der Kormoran. 



Wie kann man die schwarzen Vögel anlocken?

Wie kann man die schwarzen Vögel anlocken?

Die Lockjagd mit Attrappen (Beflockte Vollkörper und FUD) ist eine weitere, spannende Möglichkeit die Vögel anzulocken und zu bejagen. Hierbei gibt es auch einige Sachen zu beachten, damit der Abschuss gelingt. Wir geben Ihnen Tipps wie man die schwarzen Wasservögel erfolgreich bejagt und welche Ausrüstung sich eignet. 



Schäden durch den Kormoran - Hohe Verluste bei den Fischen

Schäden durch den Kormoran

Fischverluste durch Kormorane in Teichwirtschaften und sonstigen Aquakulturen sind unmittelbare ökonomische Schäden. Dazu gehören nicht nur die gefressenen Fische, welche schon marktreif sind. Finanzielle Ausfälle entstehen auch durch Stress bedingt schlechteres Wachstum sowie dadurch, dass verletzte Fische nicht mehr vermarktungsfähig sind. Zudem werden von den Vögeln Parasiten und Fischkrankheiten übertragen.



Die natürlichen Feinde

Die natürlichen Feinde vom Kormoran

Da die natürlichen Feinde (Seeadler, Waschbär, Marder) fehlen, da die Kolonien oft auf Baumbestandenen Inseln ohne Raubsäuger gebaut werden, oder dem Zuwachs nicht genügend Abbruch tun, steigt der Kormoranbestand beständig. Der Nahrungsbedarf eines Kormorans wird in der Literatur mit 300 - 500 Gramm Fisch angegeben, tatsächlich ist der Vogel aber in der Lage deutlich größere Beute zu schlucken. Zudem entkommen ihm einige Fische und der scharfe Hakenschnabel des Vogels reisst den Fischen die Haut auf. Der Fisch heilt nur in seltenen Fällen aus und geht zumeist ein. Die Schäden im jeweiligen Gewässer ist teilweise erheblich!

 

  • Die Ursachen für die immer höher werdenden Bestände sind vielfältig
  • Bestandeserhöhung sind für die Fischerei und Fischarten existenzbedrohend


Wirtschaftliche Folgen - Er holt sich die Nahrung wo er kann

Die wirtschaftlichen Folgen durch den Kormoran für Fischzuchten

Die wirtschaftlichen Folgen durch den Kormoran für Fischzuchten, aber auch in natürlichen Gewässern ist erheblich. Nicht nur wirtschaftlich, sondern auch unter dem Gesichtspunkt des Artenschutzes, der nicht an der Wasseroberfläche aufhören darf. Kormorane fallen oft in Schwärmen ein, fischen Teiche oder Flussabschnitte in wenigen Tagen leer und ziehen dann weiter.



Die Kormoranenverordnung ermöglicht eine Bejagung

Die Jagd durch die Kormoranenverordnung

Aus den genannten Gründen ist eine Bejagung der Kormorane nicht nur möglich sondern auch geboten. Ebenso wie die Land- und Forstwirtschaft hat auch die Fischwirtschaft ein berechtigtes Interesse, dass ihre Schäden nicht existenzbedrohende Ausmasse erreicht. Betroffene Betriebe sind dem Jäger hier sehr dankbar und das fördert das gute Verhältnis zu den Jagdgenossen. Die Bejagung des Kormorans ist möglich, obwohl dieser kein Wild ist, und richtet sich nach der jeweiligen Kormoranverordnung des Bundeslandes. Auch Ausnahmegenehmigungen können erwirkt werden.

  • Jedes Bundesland hat eine eigene Verordnung zu den Kormoranen


Lockjagd auf den Kormoran

Lockjagd auf den Kormoran

Neben gelegentlichen Abschüssen ist die gezielte Bejagung mit Lockvogelattrappen diejenige, die jeweils die besten Erfolge bringt. Wie bei der Krähenjagd auch gehört dazu zunächst ein genaues Auskundschaften der aktuellen Frass- oder Ruheplätze. Nur dort lohnt es sich morgens ein Lockbild aufzubauen und den Kormoranen eine attraktive Situation vor zu täuschen.



Gute Kormoranattrappen - die Basis des Erfolges

Gute Kormoranattrappen - die Basis des Erfolges

Wie bei jeder Lockjagd auf Federwild, sollte man bei der Qualität und Auswahl der Lockvögel genau hinschauen. Der Markt bietet eine überschaubare Bandbreite an Attrappen an. Es gibt schwimmende Attrappen, die gerade jagende Kormorane simulieren und die größte Lockwirkung. Zudem gibt es Sitzende, die an flachen Ufern oder in meist abgestorbenen Bäumen sich trocknende Kormorane vortäuschen. Die Kormorane auf Bäumen werden mit den von der Krähenjagd bekannten Wächterstangen positioniert oder mittels Angelschnüren die über Äste geworfen werden in den Baum gezogen. Zudem sind sogenannte FUD's (Fold up Decoys) erhältlich. Die FUD Kormonan Lockvögel sind preiswerte Lockvögel, die man unterschiedlich am Lockbild einsetzen kann. Sie dienen sowohl als wachende, wie auch als schwimmende Attrappe. Sie sollten jedoch nicht ohne Vollkörper - Attrappe zum Einsatz kommen. FUD - Lockvögel sind in der Regel aus Neopren gefertigt, welche mit einem Stoff bezogen wurden. Der Druck auf dem Stoff besteht aus speziellen UV-Farben. Der einzelne, faltbare Neopren - Lockvogel wirkt in der Optik weniger realistisch, als eine Vollkörper Kormoran Lockvogel. Der Vorteil liegt jedoch darin, dass die Attrappen schwimmfähig sind. Die FUD's kann man einzeln oder im Pack kaufen. 

  • Qualität vor Quantität der Attrappen


Beflockte attrappe

Das Gefieder des adulten Kormorans ist überwiegend dunkel bis schwarz gefärbt und besitzt einen grünlichen bis bläulichen Schimmer.  Nur wenn wir optisch authentisch wirkende Lockvögel zum Anlocken einsetzen, haben wir die Möglichkeit die Vögel vor die Flinte zu bekommen.  Die Oberfläche der Kormoran-Attrappe ist beflockt und sieht einem echten Gefieder zum Verwechseln ähnlich. 



Das Lockbild bei der Kormoranjagd

Das Lockbild bei der Kormoranjagd

Das Lockbild mit der Vögel - Attrappen braucht nicht all zu gross sein. Wenige Lockvögel reichen um Kormorane zum Zustehen zu bringen. Der Jäger versteckt sich wenige Meter daneben und gutgetarnt in einem Tarnschirm, wie auch bei der Krähenjagd. Zur Ergänzung und höheren Lockwirkung eignen sich Lockenten oder Graureiherattrappen! Ähnlich wie bei der Krähenjagd kann man bei der Kormoranjagd erfolgreich Confidence Decoys einsetzen. Hierbei sollte man sich daran orientieren welche Arten sich auch in der freien Natur in der Nähe von Kormoranen aufhalten. Beispielsweise ist es problemlos möglich neben das Kormoranlockbild ein Entenlockbild aufzubauen und diese parallel mit zu bejagen. Als besonders effektiv haben sich Graureiherattrappen heraus gestellt. Diese können sowohl neben die Wächterkormorane in die Bäume gesetzt werden aber auch im Uferbereich des Lockbildes äußerst wirksam platziert werden



Aufbau des Lockbildes bei der Kormoranjagd

Graureiher und Kormoran sind sehr ähnlich

Anscheinend wirkt hier neben dem gleichen Nahrungsspektrum und dem Beuteneid besonders auch die ausgeprägte Wachsamkeit der Reiher vertrauenserweckend. Klar abzuraten ist vom Einsatz von Möwen Decoys in unmittelbarer Nähe zum Lockbild, große Möwen sind durchaus in der Lage Kormoranen ihnen Fang abzujagen wenn sie diesen nach dem auftauchen "zurecht legen" und fressen wollen. Unserer Erfahrung nach wirken sich Möwen Decoys daher eher negativ aus, die Kormorane kreisen über dem Lockbild und drehen ab. Wenn man diese überhaupt einsetzen will dann sollte man dies nur mit einem großen Sicherheitsabstand. Wer in einem Bundesland wohnt wo Möwen mit bejagt werden können muss sich keine Sorgen machen, diese stehen auch auf ein reines Kormoranlockbild ungehemmt zu und lassen sich sauber erlegen.

 



Die BeJagung und der Abschuss der Vögel

Die Jagd durch die Kormoranenverordnung und dem brauchenbaren Jagdhund für den Kormoran

Kommt ein Kormoran in Reichweite, ist ein Abschuss im Flug zu tätigen. Einem Einfallen auf die Gewässeroberfläche ist tunlichst zuvorzukommen, da die Kormorane dann nur mehr mit Kopf und Stingel aus dem Wasser ragen und so ein kleines Ziel bieten. Zudem tauchen sie bei Gefahr rasch ab. Unter Wasser legen sie schnell einige Meter zurück und tauchen so unter Umständen erst wieder ausser Reichweite auf. Dass ein brauchbarer Jagdhund mitzuführen ist, sollte jedem klar sein, der einen Jagdschein besitzt. Zudem ist es teilweise auch gesetzlich vorgeschrieben. Wer weidgerecht der Jagd nachgeht, wir hier keine Ausnahmen machen und immer einen Hund mitführen. Der scharfe Schnabel und das Tauchvermögen - auch kranker Kormorane - gebietet aber immer, nicht nur an Fliessgewässern, den sofortigen Fangschuss.

  • Der brauchbare Jagdhund ist Pflicht bei der Bejagung der Kormorane!


Bejagung am Schlafbaum bei Sonnenuntergang

Bejagung am Schlafbaum bei Sonnenuntergang

Möglich ist auch die Bejagung am Schlafbaum bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang. Die Kormorane suchen ihr Nest oft auch am Tag durch auf. Ebenso gehen sie regelmässig an sonnige Plätze, um ihr nasses Gefieder zu trocknen. Diese sind jedoch oft weit ausserhalb der Gewässer, wo die Kormorane zu Schaden gehen und oft in Gewässerabschnitten in denen die Jagd gemäss der Kormoranverordnungen untersagt sind. Die Wahl von Schrotstärke und Choke ist immer eine heissdiskutierte Frage unter den Jäger. Deswegen sei dazu nur gesagt, dass hierbei das, was bei der Gänsejagd erfolgreich zum Einsatz kommt, für den Kormoran nicht falsch ist.

  • Das Wetter entscheiden über eine erfolgreiche Jagd
  • Sonnenschein und schönes Wetter ist vorteilhaft
  • Nach dem Tauchgang trocknen die Vögel ihre Flügel an sonnigen Plätzen (Augen auf)


Tarnung bei der Kormoranjagd

Tarnung Kormoran Jagd Lockjagd

Der Kormoran ist wie der Graureiher oder die Krähe ein sehr aufmerksamer Vogel. Jeder Bewegung wird wahrgenommen. Daher streben wir auch bei der Kormoranjagd die perfekte Tarnung an. Die Tarnkleidung, Tarnschirm und die restliche Ausrüstung müssen eine Symbiose bilden. Nur dann fliegen die Vögel vertraut das Lockbild an. 



Munition - Schrotgröße

Bejagung am Schlafbaum bei Sonnenuntergang

Die Bejagung an Gewässern erfordert den Einsatz von bleifreier Schrotmunition (3.5 bis 4 mm). Die Kormorane sind schusshart. Nur wenn sie genügend nahe sind, gibt der weidgerechte Jäger einen Schuss ab. Damit wir dies aber erreichen, müssen die vorgängigen Tipps eingehalten werden. 



Steckbrief Kormoran (Phalacrocorax carbo)

  • Name: Kormoran
  • Lateinischer Name: Phalacrocorax carbo
  • Klasse: Vögel
  • Größe: 60 - 90cm
  • Gewicht: 2 - 3kg
  • Alter: 10 - 18 Jahre
  • Aussehen: schwarz-bläuliches Gefieder
  • Geschlechtsdimorphismus: Ja
  • Ernährungstyp: Fischfresser
  • Nahrung: Fische
  • Verbreitung: weltweit (außer Südamerika)
  • Lebensraum: In der Nähe von Gewässern
  • natürliche Feinde: keine
  • Paarungszeit: April - Juni
  • Brutzeit: 21 - 28 Tage
  • Gelegegröße: 2 - 4 Eier
  • Sozialverhalten: bildet Kolonien
  • Vom Aussterben bedroht: Nein
  • Brutpaare: Die Brutpaare leben in einer monogamen Saisonehe und bauen gemeinsam ein Nest
  • Brüten: Kormorane brüten in Kolonien auf Bäumen, Felsvorsprüngen und auf dem Boden

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