Krähen- und Taubenjagd der anderen Art in Irland

Bericht zur Krähen- und Taubenjagd der anderen Art in Irland. Auch in diesem Urlaub hatte ich die Gelegenheit, die Jungs von Courtlough (TOP Schiesstand und Laden im Norden Dublins, www.courtlough.ie) zur Jagd zu begleiten.

Ich wollte dieses Mal ein Ghillie Netz von JVS Outdoors mitnehmen, aber irgendwie hatte ich die Dachbox mit Angelzeugs komplett verbaut. Also durfte nur die gefüllte "Paranoiaweste" und der JVS Tarnanzug mit.

DAS wir jagen sollten, war lange klar. Die Details wurden vor Ort vereinbart und hier war die nette Überraschung, das Krähenjäger in Irland ausschlafen können! Treffpunkt um 0800 war irgendwie ganz nett. Schnell war das Auto gepackt und ab ging es zu einem arg gebeutelten Getreidefeld. Der schwere Regen hat Teile des Feldes bereits geplättet, den Tauben und Krähen sollte das restliche Getreide nicht überlassen werden. Eine paar andere hatten wohl in der Vorwoche bereits 250 Tauben hier geschossen. Wo sind die Lockkrähen, wo die Wächter, wo die Liebe?

Beim Auspacken vor Ort war ich etwas überrascht. Keine Lockis, keine Wächter, eine Gardine und ein dünnes Tarnnetzchen. Ich wurde informiert, dass Lockkrähen für Krähen in Irland nicht legal sind und die Bejagung nur auf Schadflächen möglich ist... Verrückt! Also einen Schirm hingestellt, der für unsere Verhältnisse lieblos war, (zum Glück waren zufällig ein paar Klammern in der Paranoiaweste) mit etwas Botanik verkleidet (nicht so einfach mit fast ausschliesslich Brombeeren, Disteln und Dornenhecke) und im Schirm eingezogen. Tarnanzug hatte ich schon an.  Jetzt der Rest... Maske, Gehörschutz, Locker.. ÄH Krähenlocker benutzen ist auch illegal... WAS?

Ich hatte extra noch etwas geübt vor Saisonbeginn... Dann eben nicht. Ein paar Locktauben waren schnell rausgestellt und ein Plan ist gereift. Für kommendes Jahr werde ich Cradles basteln. Auf die kann man dann erlegte Krähen drapieren. Verboten sind nur künstliche Lockkrähen.

Da wir auf einer Flugroute sassen, konnten wir immer wieder Krähen dem "Lockbild" zuführen. Immer mal wieder recht lustlos vorbeifliegende Tauben wurden mitgenommen. Katie (aka Todesschakal), meine Labrador Dame fand das Ganze bis zum Schluss doof. Richtig apportiert wurde erst zum Schluss bei der Nachsuche. Dafür aber dann konzentriert. Nur musste die Arbeit mit dem ortsansässigen hochmotivierten Spaniel geteilt werden. Was verrückt war: obwohl die Jungs anfliegende Krähen beschossen haben, sind in Sichtweise folgende nicht abgedreht! Die Inselkrähen bzw. Saatkrähen sind echt leichter zu bejagen als unsere Rabenkrähen. 

Der Bauer war zufrieden, konnten wir doch 40 Rabenvögel (Dohlen und Saatkrähen, die darf man hier jagen) und 11 Tauben vorweisen. Für nächstes Jahr werde ich wieder eine Lizenz beantragen und dann ggf meine 20er SLF mitnehmen. Die beiden Jungs hatten 20er Silver Pigeons geschossen, damit sollte ich dort keine Munitionsprobleme haben.... dafür bleiben dann halt die Locker daheim - und wer weiss, ggf kann ich dann ja doch ein Ghillienetz einschmuggeln? Zur Info: Meine "Paranoia Weste" heisst deswegen so, weil da alles übersichtlich und griffbereit drin ist, was ich zwingend am Mann brauche. Sie ersetzt mir eine Tasche und wirkt beruhigend:

• Tarnanzug Lanyard mit diversen Lockern
• Stirnlampe
• Peltor in ear Gehörschutz
• Handschuhe
• Gesichtsmaske
• Extra Klammern
• Jagdschein
• Gummihandschuhe
• Kabelbinder
• Magnetstab zum Hülsen aus stacheliger Botanik pfriemeln
• Ersatzlocker
• Ersatzhandschuhe falls ein Schirmpartner vergesslich ist
• Ersatzmaske s.o. Klopapier...