Der farbenprächtige Eichelhäher gehört zur Ordnung der Sperlingsvögel und in der Familie zu den Rabenvögel. Wer im Wald und Gärten spazieren geht, wird ihn früher oder später hören.
Eichelhäher stehen - zu Unrecht - in einem guten Bild. Insbesondere die Waldbauern und Förster sehen in ihm gern einen Verbündeten der durch die sogenannte " Hähersaat" dazu beiträgt, dass Mischwälder entstehen. Die Häher sammeln im Herbst mit ihrem Schnabel große Mengen Eicheln und Nüsse ein und fliegen damit unter Umständen einige Kilometer, um sie als Wintervorrat zu verstecken. Dort versteckt er sie im Boden. Aber manchmal vergisst er sie und es keimen und wachsen Eichen. Dabei wird aber vergessen, dass der Eichelhäher zur Brutzeit der Singvögel ein geschickter Nesträuber ist, der sowohl Eier als auch Jungvögel von Singvögeln mit nimmt wo er sie kriegen kann. Diese Singvögel sammeln aber dann keine Schadinsekten mehr ein, wodurch der Wald wiederum geschädigt wird. Auch an waldnahen Maisfeldern hacken die Häher die Maiskolben auf und fressen sie leer.
1979 trat in sämtlichen EU - Mitgliedstaaten die Vogelschutzrichtlinie für alle europäischen Vogelarten in Kraft. Gewisse Berücksichtigungen und Einschränkungen lassen die Jagd auf einige Vögel (auch Rabenvögel) aber trotzdem zu. Diese Ausnahmen sind im Anhang II / B der Vogelschutzrichtlinie gelistet. Seit 1994 zählen auch Singvögel wie die Elster, Krähe (Rabenvögel: Rabenkrähe und Nebelkrähe) und Eichelhäher dazu. In der Schweiz, als nicht EU - Mitgliedstaat, entfällt diese Gesetzgebung. In Deutschland wird die Jagd durch die einzelnen Bundesländern geregelt (Rabenvogelverordnung). In allen Bundesländern gilt aber ein Fangverbot für sämtliche Vögel (nordische Krähenfang oder die früher üblichen Häherkisten). Als einziges Bundesland in Deutschland lässt Bayern die Jagd auf rabenartige Vögel wie den Eichelhäher zu.
Letztlich ist die Jagd auf Häher wo sie vom Gesetzgeber erlaubt ist - ein spannendes Waidwerk. Die Bestände erlauben nicht nur eine Bejagung, sondern diese dient dem Artenschutz, gerade zu einer Zeit in der allgemein ein Rückgang der Singvögel zu beklagen ist. Dass der Eichelhäher extrem gut schmeckt und die Brust kurzgebratenem Rehrücken in nichts nachsteht, braucht nicht nur ein netter Nebeneffekt zu sein. Neben dem gelegentlichen Abschuss auf Treibjagden, dem Ansitz im Herbst auf den Flugrouten von und zu masttragenden Eichen, der besonders ergiebig sein kann, bietet die Lockjagd auf den Eichelhäher interessante und spannende Erlebnisse.
Es gibt keine unterschiedlichen Arten zum Anlocken der Häher, wie bei der Krähenjagd. Die Häherjagd ist eine Jagd, die am Vormittag die besten Chancen bietet. Sonnige und schöne Tage sind dafür besser geeignet als regnerisches Wetter. Wer sein Revier kennt, weiß auch wo sich die Eichelhäher gerne aufhalten und entlangfliegen. Dort kann man die Lockjagd erfolgreich ausüben. Das können größere Hecken, Feldgehölze oder auch Laubwaldbestände sein. Ein besonders attraktiver Ort ist die Nähe von Fütterungen oder Kirrungen, die die Häher gerne plündern.
Der Häher verfügt über eine große Bandbreite an Lauten und wird nicht ohne Grund auch Papagei des Waldes genannt. Er ist in der Lage, Laute und andere Vogelstimmen nachzuahmen.
Im Wesentlichen sind es aber zwei Rufe, die recht laut sind und daher auch weit gehört werden: zum einen der "Warnruf" der aber auch eine Art Gesellschaftslaut ist und der sich etwa wie "Rätsch!!! Rä- Rätsch!" anhört, und zum anderen der bussardähnliche flötende "Hiah" Ruf, der meist mit langen Pausen erfolgt.
Die Basis für die Jagd mit dem Eichelhäher-Locker ist die Neugier des Strichvogels. Der Ruf erhält man, durch kräftiges Blasen in den Eichelhäher-Locker. Dabei fixiert man den Locker zwischen Zähnen. Durch die Zufuhr der Luft in das Instrument beginnen die Membrane zu schwingen. Die Luft tritt fliessend auf der Seite des Klangkörpers aus. Hierbei ist wichtig zu wissen, dass kein Ton entsteht, sondern ein Klang der sich nach einem Wasserfall anhört.
Der Hubertus Eichelhäher-Locker umschliesst man mit der ganzen Hand und führt ihn zum Mund. Durch kurze und starke (erforderlich) Luftstösse, erzielt man einen krächzenden Ruf. Dieser Klang imitiert den Balzruf des Eichelhähers.
Der Jäger muss gut getarnt sein, am besten in einem Schirm. Dies sollte, ähnlich wie es bei der Krähenjagd üblich ist, geschehen. Hierbei versteckt man sich am besten im Wald und unter die Bäume bei den Futterplätzen. Durch Nachahmung des Rufes kann man die Eichelhäher dann zum zustehen bringen, und erlegen. Die Häher kommen weniger in Gärten, was das Anlocken deutlich erschwert.
Als Schrot ist Skeet oder Trapmunition zu empfehlen. Die Häher sind klein und haben weiches Gefieder. Die sinnvollsten Größen liegen hier zwischen 2.5 und 3 Millimetern. Optimal geeignet ist Schrotmunition der Nummer 6, also 2.7 Millimeter, bei einem Vorlagengewicht von 32 Gramm. Auch hier gilt: Deckung vor Durchschlagskraft!